Zum Hauptinhalt springen
Innovationskunst

Millionenförderung für die TH Nürnberg

Die TH Nürnberg erhält von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eine Förderung von 1,2 Millionen Euro für ihre Gerätestruktur – als einzige Hochschule für angewandte Wissenschaften in Bayern. Prof. Dr. Uta Helbig von der Fakultät Werkstofftechnik wird die beiden neuen Großgeräte für die Entwicklung von Materialien für Brennstoffzellen nutzen.

Die DFG baut ihre Fördermaßnahmen für Hochschulen für angewandte Wissenschaften weiter aus und möchte gezielt wissenschaftliche Geräte für die erkenntnisorientierte Forschung unterstützen – so auch die Forschung von Prof. Dr. Uta Helbig von der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm. Sie untersucht und entwickelt alternative Materialien für Brennstoffzellen. Mit der Millionenförderung wird Helbig ein Mehrzweck-Röntgendiffraktometer zur Vermessung von Werkstoffstrukturen und ein AFM-Ramanmikroskop zur chemischen Charakterisierung von Materialien anschaffen.

„Einer der Hauptgründe, weshalb sich Wasserstoffantriebe bisher nicht durchsetzen konnten, ist die limitierte Lebensdauer von Brennstoffzellen“, erklärt Helbig. „Deshalb forsche ich seit Jahren an der Verwendung von Titanat-Nanoröhren, die Brennstoffzellen langlebiger machen sollen.“ Mit den neuen Geräten können Forschende an der TH Nürnberg nicht nur Materialien für Brennstoffzellen erforschen. Sie eignen sich für viele weitere Fragestellungen. So kann beispielsweise die Analyse von Eigenspannungen in Stählen zeigen, wann der verwendete Werkstoff spröde und somit unbrauchbar wird. Bei der Antragstellung wurde Helbig von ihren forschenden Kolleg*innen vom Institut für Chemie, Material- und Produktentwicklung (OHM-CMP) unterstützt.

Auch Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume freut sich über die Förderung und betont: „Spitzenförderung für Spitzenforschung! Gratulation zu diesem herausragenden Erfolg. Die DFG-Förderung ist ein eindrucksvoller Beleg für die Forschungsstärke der bayerischen Hochschulen. Und die bauen wir weiter massiv aus: Unsere Hightech Agenda Bayern und die ergänzende Transferoffensive Hightech Transfer Bayern heben Wissenschaft und Wirtschaft in Bayern auf ein neues Level. Unsere Devise: Fortschritt durch Forschung – im ganzen Land!“

Helbig ist seit 2013 Professorin für Kristallographie und Röntgenmethoden an der Fakultät Werkstofftechnik und Mitglied des OHM-CMP an der TH Nürnberg. Dort leitet sie die Arbeitsgruppe „Nanomaterialien für die PEM-Brennstoffzelle“. „Für uns als Hochschule ist es wichtig, frühzeitig die Studierenden einzubinden. Die Wasserstofftechnologie ist ein Forschungsthema, das bei ihnen eine große Nachfrage hervorruft“, sagt Helbig. Seit 2021 hat sie ihr Lehrdeputat reduziert, um mehr Zeit für die angewandte Forschung zu haben. Ermöglicht hat das die HighTech Agenda Bayern, eine 3,5 Milliarden Euro schwere Förderinitiative des Freistaats Bayern. Die TH Nürnberg erhält daraus zusätzliche forschungsorientierte Professuren. So kann insgesamt ein noch größerer Fokus auf die anwendungsbezogene Forschung gerichtet werden.

Neben der Materialentwicklung von Brennstoffzellen bieten die beiden neuen Geräte im Übrigen auch einen Mehrwert für weitere Forschungsbereiche an der TH Nürnberg. So ist ein Einsatz in der Medizintechnik denkbar, um die Spannungen von Implantaten zu analysieren und Fehler im Material zu erkennen. Auch die Weiterentwicklung von bioaktiven Gläsern oder recyclingfähigen Siliconen ist durch die beiden Anlagen möglich. Dadurch werden fakultätsübergreifende Kooperationen und interdisziplinäre Projekte am OHM-CMP und innerhalb der TH Nürnberg befördert.

Prof. Dr. Uta Helbig untersucht und entwickelt alternative Materialien für Brennstoffzellen. (Foto: Tim Neiertz)

Lade Daten Loading...