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NürnbergMesse

Bühne für Innovation

Start-ups beleben den Markt mit neuen Ideen und ihren Innovationen. Die Erfolgswege dreier junger Start-ups kreuzten sich in Nürnberg – dem Messeplatz Nr. 1 für Start-ups.

Hermetia Illucens, die Schwarze Soldatenfliege, ist wichtigster Bestandteil jenes Tierfutters, das ein junges Berliner Start-up auf den Markt gebracht hat. „Es enthält mehr Protein, Eisen, Kalzium als Fleisch, genau soviele Anteile Vitamin B12 und Mineralstoffe“, erklärt Véronique Glorieux. Sie und Gema Aparicio sind die Gründerinnen des Start-ups „Eat Small“. Die Idee für ihr Produkt kam ihnen nach der Lektüre eines Zeitungsartikels über essbare Insekten, die hochnutritiv und nachhaltig für die Umwelt sind.

Von da an ging alles sehr schnell: Von den ersten Verhandlungen mit Herstellern von Zutaten, über Weiterbildungen und eine kaufmännische Ausbildung bis zur Firmengründung und der ersten Produktion vergingen kaum zwölf Monate. Anfang 2018 war Eat Small bereit für den Markt. „Die Interzoo 2018 in Nürnberg war der ideale Ort dafür,“ so Glorieux. Auf der weltgrößten Messe für die Heimtierbranche waren sie eines von 21 Start-ups am Gemeinschaftsstand für Jungunternehmer, der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird. „Wir wurden schon vor der Messe gut gecoacht und hatten an den vier Tagen am Stand alles, was wir brauchten.“

Das Echo des Messe-Auftritts sei gewaltig gewesen, so Véronique Glorieux: „Wir hatten so tolles Feedback, viele Besucher konnten es gar nicht glauben, dass wir erst vor kurzem an den Start gegangen waren.“ Unterm Strich gab es für „Eat Small“ eine Vielzahl von Kontakten mit Groß- und Einzelhändlern, Verpackungsherstellern und Anbietern sekundärer Zutaten. „Im Austausch mit anderen jungen Start-ups erhielten wir zudem wertvolle Tipps für den Umgang mit Händlern.“

Über 1.000 Start-ups präsentieren ihre Innovationen

Eat Smal ist eines von über 1.000 Jungunternehmen, die sich seit 2007 am Förderprogramm „junge innovative Unternehmen“ am Messeplatz Nürnberg beteiligt haben. In diesem Messeprogramm fördert das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) bundesweit jährlich Teilnahmen bei rund 60 Messen. Mit dem Großteil der geförderten Gemeinschaftsstände ist die NürnbergMesse der Messeplatz Nr. 1 für Start-ups. Gefördert werden kleine Unternehmen mit Sitz in Deutschland, die jünger sind als zehn Jahre. Insgesamt bis zu drei Mal können sie an einem geförderten Gemeinschaftsstand der gleichen Veranstaltung teilnehmen – zum Beispiel an der BrauBeviale, embedded world, European Coatings Show, FachPack, oder der POWTECH.

Seit ihrer ersten Messeteilnahme 2016 sind auch die Gründer von IT-Seal zu Wiederholungstätern geworden. Das Unternehmen der ehemaligen Kommilitonen David Kelm, Alex Wyllie und Yannic Ambach fokussiert die IT-Schwachstellen in Unternehmen, die auch Firewalls nicht schließen können: den Menschen. „Wir geben Unternehmen das Werkzeug in die Hand und schärfen langfristig ihr Gespür für Phishing Mails“, erklärt Kelm. IT-Seals macht das mit Sicherheitsanalysen wie der „Phishing Akademie“, einer „Security Awareness Standortbestimmung“ oder dem „Sicherheitskultur Audit“.

Die it-sa ist ein Fixpunkt im Geschäftsjahr von IT-Seals. Die hier geknüpften Kontakte brachten dem jungen Unternehmen eine Vielzahl von Aufträgen, erklärt Kelm: „Gerade diese Messe bietet bestes Potenzial, um mit IT-Sicherheitsverantwortlichen aus aller Welt ins Gespräch zu kommen.“ Die Treue der Gründer zur it-sa wurde 2018 zusätzlich belohnt als sie den UP18@it-sa Award des neuen Start-up-Wettbewerbs für ihr innovatives Geschäftsmodell gewannen.

Innovationen im Scheinwerferlicht

Auszeichnungen auf Messen lenken zusätzliche Aufmerksamkeit auf die jungen Unternehmen und ihre Innovationen. Mit der Beteiligung an einem Gemeinschaftsstand stehen sie ohnehin im Scheinwerferlicht. So profitieren die Gründer vom Know-how bei Organisation und Messestandbau der Start-up-Experten der NürnbergMesse. Und auch hinsichtlich der Kosten unterscheidet sich die Teilnahme an einem Gemeinschaftsstand deutlich von einem selbst organisierten Messeauftritt. Ohne großes Risiko können junge Unternehmen so erste Messeerfahrung sammeln und ihre Innovationen im Markt präsentieren.

Die Eintrittskarte zur Weltleitmesse ihrer Branche haben auch die Gründer von Emils über einen Gemeinschaftsstand gezogen. „Dass wir überhaupt dabei sein konnten, war nur durch den geförderten Stand des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle möglich“, so Jens Wages. Beim ersten Auftritt 2011 wurde ihr Stand (mit nur zwei Produkten) von Interessenten gestürmt, 2012 gab es für Emils den Publikumspreis (Best New Product Award).

Inzwischen hat sich das Start-up aus Freiburg als Deutschlands erste „Null-Zusatzstoff-Marke“ im Bio-Segment etabliert. Die Weltleitmesse in Nürnberg war dabei das ideale Sprungbrett für ihre Innovation: „DieBIOFACH und deren Besucher hatten schon lange vor den aktuellen Diskussionen über Zusatzstoffe und Zuckergehalt den richtigen Riecher für zukunftsträchtige Produkte“, resümiert Wages. „Ohne das Erlebnis auf dieser Messe hätten wir unser Unternehmen möglicherweise nie so konsequent und unverändert weitergebracht.“ Die Initialzündung für eine Innovation war auch im Fall von Emils der Messeplatz Nürnberg.

Weitere Informationen und Kontakt:

Der „Startup-Hub“ der NürnbergMesse: www.nuernbergmesse.de

Text: Maximilian Hensel

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